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Von Samen und Lappen

Von Samen und Lappen

Same mit einem Rentier - Samen und Lappen

« Das indigene Volk des Nordens »

Dort, wo sich so mancher nicht vorstellen kann, dass man bei eisigen Temperaturen von bis zu minus 35 Grad Celsius leben kann, befindet sich die Heimat der Samen, bzw. Lappen. Das indigene Volk ist eng mit der Natur verbunden. Elche und Rentiere sind seit vielen Jahrhunderten ein fester Bestandteil ihres Lebens. Die Sámi, wie sich die Samen gerne selbst bezeichnen, blicken auf eine faszinierende sprachliche und kulturelle Tradition zurück, die es lohnt, ein wenig näher zu betrachten.

Das Volk der Samen – Bevölkerung mit vielen Sprachen

Auch wenn die Samen, die früher auch sehr oft als Lappen bezeichnet wurden, ein relativ kleines Volk sind – man sagt, es seien nicht mehr als 100.000 Menschen – verfügen sie über eine einzigartige Sprachkultur. Von ursprünglich elf bekannten Sprachen sind heute noch neun im aktiven Gebrauch. Die am weitesten verbreitete Sprache ist Nordsamisch. Darüber hinaus gibt es noch Lulesamisch, Südsamisch und Klidinsamisch.

Sámi-Familie um 1900
By Unknown author – This image is available from the United States Library of Congress’s Prints and Photographs divisionunder the digital ID ppmsc.06257.

Wo die Samen zu Hause sind

Ursprünglich waren die Samen ein nomadisches Volk, das sich im Norden Skandinaviens und Teilen Russlands ansiedelte. Samen leben in Norwegen, Schweden, Finnland und auf der russischen Halbinsel Kola. Der größte Teil bewohnt offiziellen Angaben zufolge Norwegen. Die Geschichte der Samen soll nach Experten bis über nahezu 10.0000 Jahre zurückverfolgt werden können. Seit mehr als circa 3.000 Jahren tauchen auch Berichte über die Züchtung der Rentiere auf. Das traditionelle Siedlungsland Sápmi wurde im späten Mittelalter von den skandinavischen Staaten einbezogen. Dies führte dazu, dass die Samen in eine Form der Unterdrückung gerieten. Das schwedische Königshaus erhob hohe Steuern, die das Leben der Lappen extrem erschwerte. Später wurde die indigenen Einwohner des Nordens sogar zu Zwangsarbeit in einer Silbermine verpflichtet. Die Samen, die über eine eigene Religion verfügten, mussten sich zum Christentum bekennen. Die samische Naturreligion wurde verboten. Erst im 18. Jahrhundert begann sich die Situation sukzessive zu entspannen. Es sollte aber bis weit ins 20. Jahrhundert hinein dauern, bis die Samen, die zwischenzeitlich zur Sesshaftigkeit verpflichtet worden waren, ein Mindestmaß an Anerkennung erringen konnten.

Der Norden Skandinaviens - Lofoten - Samen und Lappen
© overrust – stock.adobe.com

Unterschied zwischen Samen und Lappen?

Die beiden Bezeichnungen „Samen“ und „Lappen“ meinen dieselbe indigene Bevölkerung im Norden Fennoskandinaviens. Lappen ist dabei eine veraltete Bezeichnung, die geschichtlichen Ursprungs ist. „Lappen“ bedeutet „Ausgestoßene“ und stellt eine Beleidigung dar. Die Samen selbst nennen sich „Sameh“, was so viel bedeutet wie Sumpfleute. Samen ist die heute korrekte und verbreitete Bezeichnung.

Die Samen und die Rentiere

Seit jeher spielte das Rentier eine zentrale Rolle im Leben der Nordnomaden. Unter anderem begründete sich auch das Umherziehen des Volkes darauf, dass sie den wilden Herden folgten, um versorgt zu sein. Heute wird der klassische Rentierschlitten durch moderne Schneemobile und Motorschlitten ersetzt. Rentierwirtschaft im klassischen Sinn wird nur noch von weniger als 20 Prozent der Samen betrieben. Stattdessen gibt es sportliche Aktivitäten, wie zum Beispiel die beliebten Rentierrennen.

Rentiere im Schnee
© Artem Markin – stock.adobe.com

Samische Musik, die den Sprung in die Neuzeit geschafft hat

Joik – das ist ein Gesangsstil, der von Emotionen geprägt ist und auf alte samische Traditionen zurückgeht. Heute wird er von vielen Künstlern, wie zum Beispiel der Sängerin Mari Boine wiederbelebt. Auch Interpreten ohne samischen Hintergrund verwenden diesen eindrucksvollen Stil, um Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

Sonne, Wasser, Feuer und die Erde

Gelb wie die Sonne, Blau wie das Wasser, Rot wie das Feuer und Grün wie die Erde – das indigene Volk des Nordens liebt diese Farben, die sich nicht nur in der samischen Flagge, sondern auch in der traditionellen Kleidung spiegeln. Gleichzeitig sollen sie die vier Länder symbolisieren, in denen sie zu Hause sind – Finnland, Schweden, Norwegen und Russland. Doch nicht nur bei Kleidung und Flagge findet sich die bunte Farbenpracht. Auch das samische Kunsthandwerk wird von diesen Sinnbildern geprägt. Duodji – das Kunsthandwerk der Samen fokussiert sich oft auf gebrauchsfähige Objekte, die aus Holz, Leder und Fell gefertigt wurden. Im Laufe der Zeit kamen aber auch viele andere Kunstgegenstände hinzu. Kennst du das berühmte Dalarna Pferd? Das mit Abstand beliebteste Souvenir für alle Besucher Skandinaviens findet seinen Ursprung ebenfalls in der Kultur der Sami. Die kleine Pferdefigur in Rot mit grün-weißem Sattel ist dabei der Klassiker. Nordiska und Ekelund drucken das Dalapferd aber auch auf Scandi-Küchentextilien. Swallings hat das Dalarna Häst sogar zum Keksausstecher gemacht.

Swallings Dalapferd Keksaustecher 2 tlg.

Elche, Rentiere und Pferde – schöne Dinge zum Verlieben

Die Lappen fertigten schon vor mehr als 400 Jahren kleine Pferde, zunächst zum Spielen für die Kinder. Das heute noch als Dalarna Pferd oder auch Dalahäst bekannte Kunstwerk stammt aus der Provinz Dalarna. Die Sami schnitzten das Dalahäst aus Holz und bemalten es in leuchtendem Rot. Finnisch schön und puristisch galt das Dalarna Pferd dennoch bei einigen als Symbol für unnützen Tand. Die Kinder sahen das allerdings völlig anders. Sie liebten das Dalahäst und freuten sich, dass die Samen sich nicht beirren ließen und ihre Schnitzereien weiterhin verkauften. Der große Siegeszug des Dalarna Pferdes begann Anfang der 1920er-Jahre, als zwei Brüder die Produktion vereinfachten, indem sie mit der Bandsäge einen Rohling herstellten, der dann kunstvoll ausgearbeitet wurde. Neben den beliebten Pferden lieben die Schweden natürlich auch ihre Elche und Rentiere. Daher findet man sie immer wieder in den vielfältigen Designs der skandinavischen Kultur. Die Provinz Dalarna ist nach wie vor als Region für traditionsreiche Kunst berühmt, wobei das Dalarna Pferd natürlich die führende Rolle einnimmt.

Ekelund Schweden Dalapferd Kurbits Geschirrtuch (Öko-Tex) 48x70 cm rot, mehrfarbig

Samische Kunstwerke im modernen Gewand

Es gibt zahlreiche finnische Label, die die Kunst der Sami aufgreifen und sie gekonnt in ihre Kollektionen einbetten. Klippan stellt in der Kollektion Lappland wunderschöne Sitzauflagen und Wollplaids her, auf denen sich Elche und Co. tummeln. Neben flauschigen Wolldecken stellt Klippan unter anderem auch für wunderschöne Küchenutensilien und Textilien her.

Bei Nordiska findest du wunderschöne Elche, die den unterschiedlichsten Accessoires einen ganz besonderen Charme verleihen. Nordiska Nina ist vor allem für seine Entwürfe von folkloristischen Motiven mit dem berühmten Pferd aus der Provinz Dalarna bekannt. Nordiska Mia basiert auf der Zusammenarbeit von Nordiska mit der schwedischen Designerin Mia L.

Seien es Tassen mit fröhlich bunten Elchen oder Taschen mit einem Dalapferd in leuchtendem Orange – die Kollektion Nordiska Mia versteht es, uns zu verzaubern. Ausgesprochen finnisch schön sind die liebevoll kreierten Designs von Ekelund. Da wäre zum Beispiel das Ekelund Dalapferd Kurbits Geschirrtuch, mit dem der Abwasch sogar richtig Spaß macht.

Lapuan Kankurit Hirvi (Elch) Geschirrtuch 46x70 cm - Samen und Lappen

Kunst und mehr – was du sonst noch über die Samen wissen solltest

Die meisten Samen leben heute in Städten und gehen modernen Berufen nach. Dennoch gibt es viele Sami, die sich hingebungsvoll der Rentierwirtschaft, dem Fischfang oder auch der Robbenjagd widmen. Die samische Kultur begeistert heute nicht nur Skandinavier. So gibt es zum Beispiel einige samische Museen in Finnland, Schweden und Norwegen. Besonders beliebt ist das Riddu Riddu Festival, das den Menschen samische Musik und Kultur näherbringt. Auch der traditionelle Wintermarkt in Jokkmokk zieht Jahr für Jahr viele Besucher an.